Einer von uns – und die Indifferenz der Wohlmeinenden
„Einer von uns“ heißt eine Plakatserie, die uns deutlich machen will, dass Kassel eine tolerante und weltoffene Stadt ist, in der Migranten und solche, die man als Bürger, mit migrantischem Hintergrund bezeichnet, akzeptierter und integrierter Teil der Gesellschaft sind. Die Plakatserie hängt in der Markthalle, in der vor allem die einkaufen gehen, die als die etwas Betuchteren gelten und die sich dem wohlmeinendem, mit notorisch guter Gesinnung ausgestatteten Kasseler Bürgertum zuzählen dürften.
Das links hängende Plakat zeigt den Vorsitzenden des Ausländerbeirats Kassel Kamil Saygin. Er steht der UETD nahe, vielleicht ist auch Mitglied dieser Organisation. Die UETD ist die Lobbyorganisation der AKP in Deutschland. Die UETD hatte im Zusammenhang der Armenienresolution des deutschen Bundestages Protestbriefe an die Abgeordneten gesandt, die Bedrohungen an diese nach sich zogen, zu denen die UETD schwieg. (vgl. Wikipdiaeintrag UETD) Man kann davon ausgehen, dass die UETD wie auch die DITIB missliebige „Landsleute“ an die türkischen Organe meldet, was die bekannten Folgen nach sich zieht.
In Kassel gibt es eine eng kooperierende politische Szene aus UETD, Milli Görüs, DITIB und ATIP (Graue Wölfe), die man getrost als faschistisch und islamistisch bezeichnen kann.
Sie organisierten u.a. eine Busfahrt zum großen Kölner Politspektakel. Auf der Busfahrt wurden die einschlägigen Grusszeichen präsentiert, die man dann auch stolz im Internet präsentierte. Eine Distanzierung der entsprechenden Szene zum Kasseler Aufruf zum Märtyrertod und zur Vernichtung der Gegner gibt es bis heute nicht.
Man stelle sich vor, es würde eine Plakataktion geben, in der der sich der schon einmal als Nazi bekennende Kasseler AfD-Stadtverordnete Michael Werl als „Einer von uns“ bezeichnet würde.
PS
Bis heute (15.10.2017) werden die maßgeblichen faschistisch und islamistischen Moscheevereine als sunnitische Dialogpartner des Rat der Religionen der Stadt Kassel geführt.